Über mich

geb. am 15.05.1966 in Köln

Studium der freien Kunst an der FIU Hamburg (Malerei und Zeichnung)

von 1991 bis 1996

 


 

Gemalt habe ich schon seit der Kindheit. Ich stamme aus einer Künstlerfamilie, was alle Vor-und Nachteile mit sich bringt. Mein Großvater Peter Hecker war ein bekannter Kirchenmaler und in der väterlichen Linie gab es noch weitere Künstlerpersönlichkeiten. Obwohl ich seine tiefe Verwurzelung im christlichen Glauben nicht teile, berühren mich die Bildwerke meines Großvaters, gerade auch die Zeichnungen, auf eine besondere Weise.

Mit meiner Malerei bin ich vom Gegenständlichen hin zur Abstraktion und wieder zurück gekommen und möchte diese Einteilung manchmal ganz verwischen. Was mich schon immer am meisten wirklich angerührt hat, sind Landschaften. Ich habe eine tiefe Sehnsucht danach entwickelt, mich mit Landschaften auseinander zu setzen, besonders dann, wenn sie eine echte Schönheit ausstrahlen. Ganz leicht fällt mir das bei den schottischen Landschaften, die für mich an Schönheit kaum zu überbieten sind. Ich suche jedoch auch in meiner Lebensumgebung danach; dann kommen auch Aspekte wie das ästhetisch Gültige in der stärker bewohnten Landschaft hinzu,  z.B. Stromleitungen.

Ich habe bei den sehr konkreten Landschaftsbildern gar nichts dagegen, wenn sie eben auch abbilden. Dann liegt das Geheimnis, was der Betrachter vielleicht suchen mag, nicht in der Frage, was das Bild darstellen soll. Auch werden die Assoziationsketten schneller ablaufen. Dennoch freue ich mich umso mehr, wenn der Betrachter doch nicht so schnell mit dem Bild „fertig“ ist und sich mehr Zeit nimmt. Dann passiert es häufig, dass der Betrachter in seine ganz eigene Resonanz mit der Landschaft geht. Und auf die Malerei an sich reagiert, denn der Unterschied zur Betrachtung von Fotos wird oft wahrgenommen, und das wirft dann wieder viele Fragen auf.

Bei den abstrakteren Landschaften spielt das keine Rolle mehr, denn da hat man nichts als malerische Mittel.

Dass ich mich so sehr für die Malerei von Landschaften interessiere, hat auch mit der Lust und Wehmut an der Vergänglichkeit zu tun, der Unmöglichkeit, den Augenblick festzuhalten (auch den des eigenen Erlebens) und es dennoch immer wieder zu versuchen. Loslassen heißt dann, Veränderungen willkommen zu heißen und sich dem Ursprungsimpuls möglichst oft wieder zu nähern. Aber über all das denke ich natürlich beim Malen selbst eigentlich nicht nach. Nur am Anfang und in den Pausen, wenn ich das Bild betrachte und plane wie es jetzt weitergehen soll, schaltet sich das Denken wieder in den fließenden Gestaltungsprozess ein.

Schließlich habe ich ja den Luxus, völlig in das Erleben eintauchen zu können, die Farbtöne, den Geruch und die Textur der Farben und der Malmittel als beglückend schön wahrzunehmen, genauso wie auch die Musik, die ich mir manchmal zum Malen auswähle.

Die Konzentration auf die Sinneseindrücke trainiere ich übrigens gerne auch beim Whisky-Tasting (keine Sorge, hier kommt das Mittel sparsam und achtungsvoll zum Einsatz). Dabei finde ichdas Riechen und nachfolgende oder gleichzeitige Schmecken oft so interessant, dass ich ganz in diese Welt eintauche, die in einem Nosing-Glas steckt. Trinke ich einen Scotch, dessen Destillerie ich schon einmal besucht habe, so gesellen sich schöne Erinnerungen zur aktuellen Sinneswahrnehmung. Seit einigen Jahren versuche ich bewusst, den Eindruck von bestimmten Whiskys im Gedächtnis zu speichern, sodass ich diesen Eindruck abstrakt wieder abrufen kann. Dies ist nicht ganz einfach, aber eine wundervolle Aufgabe!